Tausende in Tierheimen

Warum gibt es eigentlich so viele Tierheime und Tierauffangstationen in Deutschland?

Warum weisen auch wir immer wieder darauf hin, dass Spenden so wichtig sind und warum das Leid von Haustieren in Deutschland nicht enden will?

Nach offizieller Statistik leben in Deutschland derzeit etwa 32 Millionen Haustiere. Darunter sind 13,4 Millionen Hauskatzen, 8,6 Millionen Hunde, viele Millionen Kleintiere wie Kaninchen, Mäuse, Hamster und Meerschweinchen, mehrere Millionen Vögel, Fische und etwa 700.000 Reptilien.

Die Tierheimüberfüllung in Deutschland ist eine traurige Realität. Viele Faktoren tragen dazu bei: ungewollte Haustiere, mangelnde Aufklärung über Tierhaltung, Trennungen, unkontrollierte Vermehrung, fehlende Gesetze, finanzielle Engpässe und mangelnde Sensibilisierung für Adoption. Diese Situation belastet nicht nur die Tiere, sondern auch die Tierheime selbst. Hinzukommen: Gequälte, vernachlässigte oder vergessene Tiere, die ihr Leben im Tierheim verbringen.

Die genaue Anzahl der Tierheime ist nicht erfasst, aber man kann heute von bis zu 1.400 Tierheimen bundesweit ausgehen. Zurzeit umfasst das bundesweite TERRA MATER Tierschutz-Netzwerk 18 Partnerstationen, diverse ehrenamtliche Partner, 3 eigene Tierauffangstationen in Lustadt, Graben-Neudorf, Guben sowie unsere Schulprojekte.

Deutschland gilt heute im Tierschutz als vorbildlich, da es gut organisiert ist und weil es eine große Anzahl an privaten und städtischen Tierheimen, kleinere und größere Tierschutzorganisationen und eine große Anzahl an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gibt.

Die Tierheime in Deutschland müssen jährlich rund 400.000 Hunde, Katzen, Vögel, Kaninchen und andere kleine Heimtiere bis hin zu heimischen und exotischen Wildtieren versorgen. Wir wollen bewusst machen und treten dafür ein, dass Missstände unterbunden werden. Unser Ziel ist es, Respekt und Verantwortungsgefühl für die Tiere hier zu Lande zu schaffen. ¾ der Tiere, die in Tierheimen, so auch bei uns, landen, können wieder abgegeben, vermittelt oder ausgewildert werden. Und ein Viertel? Das bleibt dauerhaft in den Tierheimen und muss dementsprechend versorgt und behütet werden. Das kostet natürlich Geld und bindet Personal.

Aussetzen ist strafbar – unabhängig von der Gefahr für das Tier
Im Tierschutzgesetz ist in Paragraph 3 geregelt, dass es „verboten ist, ein im Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder sich der Halter- oder Betreuerpflicht zu entziehen“. Wer es dennoch tut, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro rechnen. Und dabei ist es egal, ob man sein Tier sicher am Zaun des Tierheims aussetzt oder an einer gefährlichen Straße. Sollte das Tier allerdings ums Leben kommen, weil es in Gefahr gebracht wurde, dann kann die Strafe auch schnell bis zu drei Jahren Gefängnis betragen. Auch das regelt das Tierschutzgesetz.

Und warum ist Kastration von Hauskatzen mit Freigang und Wohnungskatzen sowie von verwilderten Hauskatzen so wichtig?

Neben den o.g. Zahlen gibt es weitere Millionen herrenlose freilebende Katzen, die sich immer weiter vermehren. Sie sind sich völlig selbst überlassen und oft krank und durch Hunger ausgezehrt.

Die Graphik von Royal-Canin zur anschaulichen Demonstration des Problems.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausgesetzte und zurückgelassene Katzen tragen zusätzlich zum stetigen Wachstum des Katzenelends bei.

Nein, Katzen kommen leider nicht so wunderbar alleine da draußen zurecht! Die meisten Katzen auf der Straße kommen von der Couch ins Elend. Sie leiden unter Hitze und Kälte, Unterernährung und meist an schwer bis tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten. Darüber hinaus ist die Verletzungsgefahr sehr hoch, dass die Katzen angefahren oder sogar überfahren werden. Bei Revierkämpfen nicht selten, dass die Stubentiger mit Verletzungen davonkommen.

Hinzu kommt, dass sie sich unkontrolliert vermehren, auch mit unkastrierten Freigänger-Katzen. Katzen, die nicht kastriert sind, können 2 bis 3 Mal pro Jahr 3 bis 5 Kitten zur Welt bringen. Fakt ist und heute bereits unstrittig, dass genau diese unkontrollierte Vermehrung das Katzen-Elend in Deutschland verschlimmert. Viele Ehrenamtliche arbeiten bundesweit und versorgen Katzen mit Futter. Wenn die Katzen erkennbar verletzt oder krank sind, werden sie eingefangen und tierärztlich versorgt. Bei Bedarf werden sie kastriert und an der Futterstelle wieder ausgesetzt. Zusätzlich wird regelmäßig der Allgemein­zustand der Katzen vor Ort überprüft.

Im Rahmen der Novellierung des deutschen Tierschutzgesetzes im Jahre 2012 wurden Maßnahmen zum Schutz freilebender Katzen getroffen. Das novellierte Gesetz sieht nach Einfügung des neuen Paragraphen TierSchG §13b vor, dass künftig die Landesregierungen Maßnahmen gegen eine unkontrollierte Vermehrung streunender Katzen ergreifen können.
Seit Jahren kümmert sich TERRA MATER e.V. mit seinen Partnerstationen um freilebende Katzen. Diese werden gefüttert, tiermedizinisch versorgt und gegebenenfalls kastriert. Wir weisen stetig darauf hin, dass Katzenhalter ihre Tiere kastrieren lassen müssen, chippen und bei TASSO registrieren lassen sollen.

Laut Informationen von TASSO - 2022 im Überblick:

Registrierte Tiere insgesamt: knapp 11 Millionen, davon 6,2 Millionen Hunde, 4,7 Millionen Katzen

Tierhalter: 7,5 Millionen

Neu registrierte Katzen: 401.000
Neu registrierte Hunde: 410.000
Entlaufene Katzen: 90.000
Entlaufene Hunde: 32.000
Zurückvermittelte Katzen: 69.000
Zurückvermittelte Hunde: 30.000

Laut Informationen von TASSO - 2019 im Überblick:

Registrierte Tiere insgesamt: Etwa 9,3 Millionen, davon 5,4 Millionen Hunde und 3,8 Millionen Katzen

Tierhalter: 6,5 Millionen

Neu registrierte Katzen: 333.500
Neu registrierte Hunde: 402.000
Entlaufene Katzen: 77.000
Entlaufene Hunde: 39.000
Zurückvermittelte Katzen: 57.400

Wir appellieren immer wieder an alle Tierhalter ihr Tier beim Tierarzt mit einem Transponder kennzeichnen zu lassen und anschließend die 15-stellige individuelle Nummer des Chips gemeinsam mit den persönlichen Daten kostenlos in der Datenbank von TASSO aufnehmen zu lassen!

Nicht selten kommt es dazu, dass durch unglückliche Umstände ein Vierbeiner entläuft. Auch Wohnungskatzen sind davon betroffen und machen daher eine Registrierung notwendig, da auch ein Stubentiger entwischen kann und sich draußen nicht wirklich zurechtfindet.

TERRA MATER ist es wichtig, dass Menschen, die sich ein Haustier anschaffen möchten, davon zu überzeugen, sich immer zuerst in den Tierheimen umzuschauen. Die Meisten finden das Haustier, was zu ihnen passt! Und vor allem schenkt man einem Tierheimtier ein Zuhause, auf das es so lange wartet. Tiere in Tierheimen werden grundsätzlich optimal tierärztlich versorgt und für eine Vermittlung vorbereitet. Auch die möglichen neuen Halter werden geprüft und ausgiebig über das Tier informiert.

Wie in jedem Jahr sind auch die Katzenhäuser auf unseren Tierauffangstationen voll. Zurzeit versorgen wir täglich bis zu 500 Tiere, davon über 250 Katzen, inkl. über 50 Kitten. Mehr als 600 Tiere haben wir bis August dieses Jahres bereits als Fund- und Abgabetier aufgenommen.

Mehr zu diesen Themen:

Millionen Haustiere - Und was hat die Liebe zum Haustier mit uns – dem Tierschutzverein – zu tun?

Katzenelend in Deutschland

Was sind eigentlich Fund- und Abgabetiere?

Gemeinsam stark für Tiere in Not - Jetzt spenden und helfen!

Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns gerade in dieser Zeit mit einer Spende unterstützen. Schauen Sie gern auf unsere Amazon Wunschliste für unsere Tierauffangstation in Lustadt , Amazon Wunschliste unserer Reptilienstation in Graben-Neudorf oder auf unsere Amazon Wunschliste für unser Tierheim in Guben.

Unser Geschenk-Tipp! Suchen Sie noch nach Ideen, um Ihren Lieben eine Freude zu machen? Dann verschenken Sie doch eine Patenschaft für eines unserer Tiere. Für weitere Informationen rufen Sie uns gern unter 040/531 60 590 an oder schauen Sie sich hier um.

Alles rund um das Spenden an TERRA MATER e.V.:

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Ihr TM Team

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