Sommer, Sonne und viel Arbeit

Die ersten jungen Waisenkinder konnten zwar schon wieder in die Natur entlassen werden, so z. B. Eichhörnchen, Hasen und viele Jungvögel. Bei guten Bedingungen brüten die meisten Vogelarten aber durchaus mehrmals.

„Zur Zeit werden viele Jungvögel in unsere Auffangstation gebracht, darunter auch so genannte Ästlinge, die gerade das Nest verlassen haben“, erklärt Stationsleiterin Diana Erdmann. Junge Singvögel verlassen nämlich ihr Nest schon bevor sie richtig fliegen können. "Im Idealfall sitzen sie dann auf Ästen, daher stammt die Bezeichnung "Ästlinge". Sie werden dann aber noch längere Zeit von ihren Eltern versorgt,“ so die Wildtierexpertin.

Regelmäßig sitzen die Ästlinge allerdings auch auf dem Boden. Da sie noch nicht wirklich fliegen können, besteht z. B. in Gärten die Gefahr, dass sie Opfer einer Katze werden. Meist reicht es aus, die Jungvögel einfach an einen sicheren, höheren Ort zu setzen, wo sie dann von den Eltern gefahrenfrei weiter versorgt werden können.

Ferienstimmung kommt in der Auffangstation in der Lüneburger Heide also eher weniger auf, denn die Aufzucht der Jungtiere nimmt das Wildtierhilfe-Team den ganzen Sommer voll in Anspruch. Während die einen schon ausgewildert werden können, geht es bei den ganz jungen Tieren in die zweite Runde. Besonders nach Stürmen werden abgestürzte Nester gefunden, aber auch die Hitze kann dazu führen, dass Jungvögel zu früh das Nest verlassen. „Für Ferien bleibt da wenig Zeit,“ kommentiert Diana Erdmann und fügt mit einem Lächeln hinzu „aber natürlich nimmt uns das nicht die Freude, dem Vogelnachwuchs beim Großwerden zu helfen.“

Ralf Neumann
Wildtierhilfe Lüneburger Heide e.V.

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