Pferde richtig anweiden...

Dabei sind jedoch einige Regeln zu befolgen, damit die Pferde nicht ernsthaft krank werden (Kolik, Reheschub und unschöne Stoffwechselentgleisungen).
Keineswegs dürfen Pferde übergangslos unbeschränkten Weidezugang erhalten. Über den Winter hat sich der Pferdedarm bestens mit Bakterien zum Abbau von trockenem Raufutter ausgestattet. Die für die Verarbeitung von frischem Gras notwendigen Bakterien sind hingegen nicht mehr vorhanden. Das Pferd kann diese zwar selbst wieder bilden, braucht dafür jedoch Zeit. Bis Pferde den ganzen Tag aufs Grüne dürfen, sollten vier bis sechs Wochen für den Übergang eingeplant werden; während dieser Zeit beginnt man mit viertelstündigen Intervallen, die man langsam stetig verlängert, bis ca. sechs Stunden erreicht sind. In dieser Zeit sollte man die Pferde genau beobachten, zum Beispiel täglich die Füße auf Wärme kontrollieren, Darmgeräusche abhören, Äppel beobachten. Wird das Gras gut vertragen, kann man es riskieren, die Tiere ganz auf die Weide zu lassen und das Heu deutlich zu reduzieren.
Empfindliche Pferde und Ponys bedürfen noch größerer Vorsicht, da sie aufgrund ihres Fressverhaltens, evtl. Vorerkrankungen oder schlicht ihres Übergewichts noch weniger Gras vertragen.
Allgemein gilt, dass für die Einlagerung von Eiweiß und Fruktanen im Gras wesentlich das Wetter verantwortlich ist:
Frost und Kälte nachts, Sonnenschein am Tag, gemähtes oder verbissenes Gras sind mit Vorsicht zu genießen.
Bedeckter Himmel, warmes Wetter, Regen und milde Nächte bergen hingegen das geringste Risiko

Zusammenfassend gilt: Beobachtet Eure Pferde und Ponys engmaschig, damit Ihr Probleme rechtzeitig bemerkt. Mit Fresskorb kann so manches Tier weiterhin Gras genießen, wenn vielleicht auch zeitlich begrenzt.
Vor dem Weideauftrieb empfiehlt es sich, die Pferde zu entwurmen und impfen zu lassen.

Wir wünschen allen Pferden und Ponys und ihren Menschen eine wunderschöne Weidesaison!

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