Hilfloses Rehkitz aus Zaun befreit

Eigentlich wollte die Hundehalterin nur eine kleine Runde mit ihrem Vierbeiner drehen bevor sie eine Freundin in Marmstorf besuchen wollte. Plötzlich bellte dieser und die beherzte Lüneburgerin befreite das Rehkitz aus seiner misslichen Lage.

Dieses musste schon einige Zeit in dem Zaun gefangen gewesen sein, denn es wirkte sehr erschöpft. Die Hundehalterin zögerte keinen Moment und brachte das geschwächte Tier in die Wildtierhilfe Lüneburger Heide nach Soltau/Mittelstendorf. Dort wurde das, etwa zehn Tage alte, Kitz untersucht und mit warmer Ziegenmilch versorgt. Die Nahrung wurde von dem hungrigen "Bambi" dankbar angenommen. Die Stationsleitung, bestehend aus Diana Erdmann und Oliver Kant, kümmern sich jetzt liebevoll um “Tommy“, wie sie ihn gleich nannten. Alle zwei Stunden, Tag und Nacht, bekommt der Kleine jetzt von ihnen die Flasche.

Sie nehmen dieses Ereignis zum Anlass darauf hinzuweisen, dass gerade junge Rehkitze häufig von Spaziergängern entdeckt und aus Unkenntnis mitgenommen werden. Nicht alle versteckt liegende, junge Rehe benötigen menschliche Hilfen. Die Ricke lässt ihr Jungtier alleine zurück und diese verharrt an Ort und Stelle, bis die Mutter es wieder aufsucht, um es zu säugen.

Daher bittet das Team der Wildtierhilfe Lüneburger Heide e.V. genau zu prüfen, ob ein wildes Jungtier Hilfe benötigt. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich bitte vor dem Auflesen des Tieres an die Station in Mittelstendorf, der Polizei oder den zuständigen Jagdpächter.

Informationen über die TERRA MATER Wildtierhilfe e.V. finden Sie unter www.wildtierhilfe.de sowie unter den Telefonnummern 05191/3968 oder 0170/8067830

Der Spaziergängerin aus Lüneburg ist jedoch kein Vorwurf zu machen, sie hat richtig reagiert. Ohne ihr entschlossenes Handeln wäre Tommy im Zaun qualvoll verendet.

Fotos: © Angela Kraft - www.kraft-foto.de

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