Fuchs, Du hast die Laufenten gestohlen

So titelte die Aachener Zeitung jüngst in ihrem Bericht über die Willi-Fährmann-Schule (WFS), TERRA MATER-Partner in Eschweiler. Der (vor allem für die Kinder) traurige Hintergrund: Nachdem nachts erst alle sechs Laufenten und danach fünf Hühner und ein Hahn aus den Ställen verschwunden waren, fiel der Verdacht auf einen alten Bekannten: den Fuchs.

Die Tiere waren Teil der Tiergestützten Pädagogik. Dieses Konzept unterstützt Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung und wird in der WFS seit Jahren erfolgreich angewendet. Ähnliches hatte sich bereits vor drei Jahren in der Eschweiler Schule ereignet. Damals brachte die Kamera im Garten der WFS buchstäblich „Licht ins Dunkel“ – deutlich war der Fuchs auf der Aufnahme zu erkennen. Der erneute Raub traf die Kinder verständlicherweise sehr. Viele von ihnen waren verängstigt, nannten das Wildtier „Monster“ und „Mörder“.

Um ihnen die Motivation für die Tat des Fuchses zu erklären sowie Angst und Vorurteile zu nehmen, besuchte Förster Marco Lacks die Kinder vor einer Woche in der Schule. Tatsache sei, so erklärte er, dass der Fuchs durch Essensreste, die der Mensch zurücklasse, angelockt werde. Den Kindern leuchtete schnell ein, dass der Fuchs nicht aus Bösartigkeit handelte, sondern weil er zurzeit besonders viel Nahrung für die Aufzucht seiner Jungen benötigt. Ihn zu fangen hieße, ihn von seinen Kindern zu trennen, die so verhungern würden – das war für die Schüler*innen natürlich überhaupt keine Option. Sie werden den Stall nun tagsüber verstärkt beobachten und ihn während der Nacht fest verschließen.

Angst vor dem scheuen Jäger hat nach dem Besuch und den ausführlichen Erklärungen des Försters nun jedenfalls kein Kind mehr – hoffen wir, dass künftige Raubzüge des Fuchses bei erfolglosen Versuchen bleiben!

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