Corona-Zeiten an der Regenbogenschule Stolberg

Ein Brief an die Meerschweinchen

„Liebe Meerschweinchen,

ich habe sehr gerne dabei geholfen euren Stall sauber zu machen oder euch zu füttern. Dann kam Corona und in dieser Zeit haben sich die Lehrer um euch gekümmert. Nach Corona kommen Devin und ich euch wieder pflegen.

Ich freue mich euch und die anderen Tiere bald wiederzusehen, besonders Stracciatella (Das ist eines unserer Meerschweinchen A.d.V.).

Viele Grüße euer Dennis“

"Bei Kontakten zu unseren Schüler*innen per Telefon oder E-Mail hören wir, dass sie die Tiere vermissen", sagt Holger Peters, Konrektor und Fachkraft für Tiergestützte Pädagogik an der Regenbogenschule.

Tiergestützte Pädagogik zu Corona-Zeiten an der Regenbogenschule Stolberg

Seit unserem letzten Bericht haben einige Veränderungen auf unserem Tierhof der Regenbogenschule Stolberg stattgefunden bzw. wir denken über Veränderungen nach. Die größte Veränderung hat natürlich die Schließung unserer Schule wegen Corona ausgemacht. Wo sich sonst an Werktagen viele Schüler engagieren, Tiere streicheln, sie versorgen und pflegen oder einfach nur beobachten, ist es jetzt sehr ruhig. Doch auch jetzt werden die Tiere gut versorgt.

Unser fleißiges Team von Lehrer*innen und Praktikant*innen teilt sich die Aufgaben, die sonst zusammen mit den Schüler*innen erledigt werden. Eine Kollegin macht den Plan, immer ist einer bereit, einzuspringen, falls jemand ausfällt. Wir stehen jederzeit über eine Handy-App in Kontakt. Jeden Morgen schaut eine/r von uns nach dem Wohlergehen der Tiere. Sie werden gezählt und herausgelassen, gefüttert, mit frischem Wasser versorgt und die Ställe nach Bedarf gereinigt. Am Abend ist meist unsere 450€-Kraft Patrick zuständig. Wir freuen uns, dass er uns mit seinem Fachwissen und seiner Gewissenhaftigkeit so gut unterstützt.  Alles wird, wie zu Schulzeiten auch, sorgfältig dokumentiert.

Vom Supermarkt in der Nähe wird nicht mehr verkäufliches Gemüse und Obst besorgt und aussortiert. Jetzt kann auch wieder frisches Gras gemäht und Löwenzahn gepflückt werden. Eine Kollegin bringt vom elterlichen Bauernhof Heu und Stroh auf einem Anhänger. Holzspäne-Streu und Hühnerfutter gibt’s vom nahe gelegenen Landhandel-Markt und manchmal auch ein Sack Futtermöhren.

Die schülerfreie Zeit wird auch genutzt für Verbesserungen, z.B. die Heuraufen so zu verändern, dass die Tiere das Heu besser herausziehen können oder die Planung eines eigenen Meerschweinchenhauses mit Freiauslauf für unsere vier Meerschweinchen, die aktuell in einem erhöhten Gehege im Kaninchenstall untergebracht sind. Bis jetzt haben sie noch keinen eigenen Ausgang, sondern müssen nach draußen getragen werden, wenn sie an die frische Luft dürfen. Da kein Schulbetrieb ist, fällt der Aufenthalt im Außengitter durch Corona aus. Es ist zu gefährlich, die kleinen Tiere den ganzen Tag ohne Aufsicht draußen zu lassen. So kommen sie z. Z. nur nach draußen, während ihr Gehege sauber gemacht wird.

 

Vor Corona haben wir diskutiert, ob wir eine unserer Ziegen decken lassen, damit unsere Schüler*innen einmal junge Zicklein erleben und wie sie aufwachsen. Aber durch die vorläufige Schulschließung wegen des Virus stagniert das Projekt vorläufig und wird wohl dieses Frühjahr nicht mehr gestartet werden können. Es muss auch gründlich darüber nachgedacht werden, ob wir die zusätzliche Arbeit schaffen. Evtl. muss auch der Stall erweitert werden.

Von den acht Hühnerküken, die nach den Sommerferien im letzten Jahr bei uns ausgebrütet und aufgezogen wurden, waren vier Hähne. Mit fünf Hähnen war der männliche Anteil nun allerdings zu groß für unsere kleine Hühnergruppe, die ein Raubvogel auch noch um ein Huhn, das wir aus einer Legebatterie aufgenommen hatten, dezimierte. Danach bauten wir ein Netz über ein abgetrenntes Gehege für die Hühner. Ein Kollege hat zwei unserer jungen Hähne vor Kurzem zu einem Bauernhof vermittelt, wo sie jetzt draußen frei umherlaufen können inmitten einer Schar von mehr als 50 Hühnern. Aktuell haben wir z.Z. drei Hähne und fünf Hühner, ein Huhn ist noch auf der „Krankenstation“ in Quarantäne. Seit es wärmer geworden ist, legen die Hühner auch wieder sehr fleißig, so dass es zu Ostern wohl genug Ostereier geben wird.

Das hohe Engagement der Kolleg*innen

"Das hohe Engagement der Kolleg*innen in Schul- wie auch Corona- und Ferienzeiten zeigt, wie wichtig uns die Tiere geworden sind und wie sehr sie unser Schulleben bereichern. Beim Schreiben des detaillierten Lehrplans für die tiergestützte Arbeit an unserer Förderschule in diesen schülerlosen Zeiten wird uns noch einmal deutlich, welche umfangreichen Lernerfahrungen unsere Schüler*innen mit den "Meerscheinchen, Kaninchen, Hühnern und Ziegen schon gemacht haben und hoffentlich bald wieder machen werden.

Jetzt in Corona-Zeiten bieten die Tiere uns erwachsenen Tierversorgern eine willkommene Abwechslung oder gar die Möglichkeit, einfach mal raus zu kommen, wie Praktikantin Lara schreibt:

„Die Arbeit mit den Tieren macht mir immer sehr viel Spaß, da ich durch sie Kontakt zu verschiedenen Tieren habe, die ich im Alltag nicht mal zu Gesicht bekomme. Zudem ist es sehr angenehm, bei den Tieren zu sein und gerade in der Corona-Zeit eines der wenigen Dinge, durch die ich an die frische Luft bzw. aus dem Haus komme.“

Hoffen wir, dass es bald wieder für alle weiter geht und auch die Schüler*innen den engen Kontakt zu den Tieren wieder pflegen können. Doch das ist eine Entscheidung, auf die wir als Lehrer keinen direkten Einfluss haben."

Es berichtete uns Holger Peters, unser Partner an der der Regenbogenschule, federführend verantwortlich für die Organisation und Leitung des Tierhofes an der Schule sowie Konrektor und Fachkraft für Tiergestützte Pädagogik.

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