Besuch beim Tierarzt - Bericht von TM-Lehrling Darja

TM-Lehrling Darja von der Wildtierstation Hamburg berichtet:

"Daraufhin vermuteten wir eine Legenot, da sie sich vermutlich schon längere Zeit bei den kalten Temperaturen draußen befunden hatte. Ein Tierarztbesuch war unumgänglich.Auch ein Uhu, welchen wir vor kurzem aufgenommen hatten, musste aufgrund einer Flügelverletzung, eventuell Fraktur, mit zum Tierarzt.

Nach wenigen Minuten im Wartezimmer wurde die Bartagame als erstes zur Untersuchung aufgerufen. Wir berichteten der Tierärztin kurz den Zustand des Tieres, woraufhin sie vorsichtig den Bauch der Agame abtastete. Sie beschrieb uns, dass sie unterschiedlich große Verhärtungen fühlte und lies sich telefonisch von einer reptilienerfahrenen Kollegin bestätigen, dass es sich hierbei um Eier handelte. Die Befürchtung einer Legenot konnte nicht sicher widerlegt werden.

Die Tierärztin erklärte uns jedoch, dass die Bartagame unter den optimalen Bedingungen in der Wildtierstation ihre Eier in den nächsten Tagen noch selbstständig ablegen könnte. Sollte sich ihr Gesundheitszustand aber verschlechtern, müsste man andere Maßnahmen einleiten. Die Bartagame wurde wieder in ihre kälteisolierte Transportbox zurückgesetzt.

Nun konnte der Uhu untersucht werden. Mit einer Tierarzthelferin gingen wir zum Röntgen, um die Ursache der Flugunfähigkeit festzustellen. Ausgerüstet mit Bleischürze half ich der Tierarzthelferin das Tier unter dem Röntgengerät zu fixieren. Trotz mehrerer Aufnahmen der Flügel und des Brustkorbes der Eule konnte der dazu gekommene Fachtierarzt nur leichte Frakturen in den Flügelspitzen und einen Schatten auf der Lunge diagnostizieren, welche die Flugunfähigkeit jedoch nicht begründeten. Er tastete die Flügel nochmals gründlich ab und kontrollierte den Allgemeinzustand des Vogels, wobei auch keine Auffälligkeiten festzustellen waren. Er empfahl uns einen Greifvogelspezialisten aufzusuchen. Nachdem auch der Uhu wieder sicher in seiner Transportbox saß und wir von der Tierarzthelferin noch die dringend notwendigen Medikamente für unsere in der Station überwinternden Igel erhalten hatten, ging es wieder zurück in die Wildtierstation, wo schon unsere anderen Pfleglinge auf ihre Versorgung warteten."

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